Wissen entgrenzen

Ein Podcast der Max Weber Stiftung über Wissenschaftskooperation
Episode #1 “Der lange Atem der wissenschaftlichen Zusammenarbeit”

Forschungskooperationen mit Frankreich oder den USA, das ist unser Alltag – wie aber knüpft man neue wissenschaftliche Kontakte mit Iran und warum sollte man das?“

 

Wissen entgrenzen

Von Istanbul nach Iran, von Warschau nach Washington – eine Forschungsreise um die Welt in zehn Episoden. Der neue „Wissen entgrenzen“-Podcast der Max Weber Stiftung bietet ungewöhnliche Themen und Einblicke in den Alltag der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Ausland.

Wissenschaftliche Kooperation mit Iran, Klimapolitik in der Sowjetunion und Diskriminierung von Chinesinnen und Chinesen in den USA: Der Podcast hält an den unterschiedlichen Auslandsinstituten der Max Weber Stiftung und stellt einzelne Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihren Forschungsprojekten vor. Dabei bekommen die Zuhörerinnen und Zuhörer nicht nur einen Einblick in die wissenschaftliche Arbeit. Sie hören auch, was es für den Alltag der Forscherinnen und Forscher bedeutet, in den verschiedenen Gastländern zu arbeiten.

Episode #1 Der lange Atem der wissenschaftlichen Zusammenarbeit

Der Podcast beginnt am Orient-Institut Istanbul. Der ehemalige Direktor, Raoul Motika, erklärt in der ersten Episode, was es mit der Geschichte des Instituts auf sich hat und was die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Iran so besonders macht. Nachdem er jahrzehntelange Erfahrung in der Region gesammelt hat, beschreibt Motika die wissenschaftliche Kooperation mit Iran so: „Man muss wissen, was für ein Potenzial dieses Land hat, man braucht eine große Sympathie, und das allerwichtigste: Man braucht einen langen Atem.“

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Anschließend berichtet in dieser Episode Shahrzad Irannejad, eine iranische Wissenschaftlerin, die am Orient-Institut Istanbul forscht, von ihrem aktuellen Projekt. Sie untersucht Texte aus der islamischen Humoralmedizin und der prophetischen Medizin. Beides sind medizinische Traditionen, in denen das Konzept der „Ansteckung“ stark umstritten ist. Allerdings beobachten Menschen, die in diesen medizinischen Traditionen ausgebildet sind, das Phänomen der Ansteckung durchaus. Wie gehen sie also mit dieser Spannung zwischen ihrer eigenen Beobachtung einerseits, und dem Fehlen des Konzepts der Ansteckung in ihrer medizinischen Tradition andererseits, um? Shahrzad Irannejad ist diesem Spannungsverhältnis auf der Spur.

Episode #1 hier anhören:

Moderatorin und Produzentin der Podcastfolgen ist die Journalistin Annika Brockschmidt. Sie hat Geschichte, Germanistik und War & Conflict Studies in Heidelberg, Durham und Potsdam studiert und schreibt regelmäßig unter anderem für den Tagesspiegel und ZEIT Geschichte. Der von ihr co-produzierte Podcast "Science Pie" wurde vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ausgezeichnet. Im Oktober erscheint ihr Buch „Amerikas Gotteskrieger“ im Rowohlt Verlag.


Ausblick: Episode #2 des Podcasts “Wissen entgrenzen”

Die nächste Episode des “Wissen entgrenzen”-Podcast führt nach London. Dann sprechen wir mir zwei Wissenschaftlerinnen, die sich mit der Bedeutung von Massenmedien für Emanzipationsbewegungen im 20. Jahrhundert beschäftigen.

Informationen zu dieser und weiterer Podcastepisoden findest Du hier.

Die Max Weber Stiftung

Die Max Weber Stiftung (MWS) ist die größte geisteswissenschaftliche Forschungsorganisation, deren Institute ihren Sitz ausschließlich im Ausland haben. Mit einem Jahresbudget von circa 44 Millionen Euro (2018) zählt sie zu den zehn größten deutschen Stiftungen öffentlichen Rechts. Die Stiftung gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

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Die MWS fördert die Forschung mit Schwerpunkten auf den Gebieten der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Sie forscht dezentral; ihre derzeit zehn Institute sind in ihrer wissenschaftlichen Arbeit unabhängig. Mit ihren weltweit tätigen Instituten leistet die MWS einen wesentlichen Beitrag zur Verständigung und Vernetzung zwischen Deutschland und den Gastländern beziehungsweise -regionen. Indem sie sowohl den Dialog der Fachkulturen fördert als auch wissenschaftliche und nicht-wissenschaftliche Beschäftigte aus verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zusammenbringt, verstärkt sie die Internationalisierung der Forschung in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften.

 

Das Projekt “Wissen entgrenzen”

Die Podcast-Reihe ist Teil des umfangreichen, gleichnamigen Projekts “Wissen entgrenzen” der Max Weber Stiftung. Unter dieser Maxime wird der Blick auf ausgewählte Forschungsräume gerichtet – diese umfassen neben Europa Schlüsselregionen wie Afrika, den Nahen und Mittleren Osten sowie den pazifischen Raum. Sie werden über ihre bislang wenig erforschten Wissensbeziehungen neu vermessen und miteinander in Bezug gesetzt.


Max Weber Stiftung Digital

Als institutionell von der öffentlichen Hand finanzierte Forschungseinrichtung pflegt die Max Weber Stiftungen bei Online-Publikationen die Prinzipien des Open Access. Für den internationalen wissenschaftlichen Austausch betreibt sie die Online-Publikationsplattform www.perspectivia.net und in Zusammenarbeit mit dem paneuropäischen Blogportal Hypotheses.org die Kommunikationsplattform Weber 2.0.