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Rohstoffextraktivismus in Lateinamerika und Nordafrika

  • Paulinum der Universität Leipzig Leipzig, SN, 04109 Deutschland (Karte)

Rohstoffextraktivismus in Lateinamerika und Nordafrika

Podium mit Jochen Kemner, Rebeca Ramos, Luíza Cereoli und Cecilia Gargano

Für viele Länder des Globalen Südens ist der Abbau und Export natürlicher Ressourcen zentral für ihre Entwicklungsstrategie. Krisensicher ist dieses Modell jedoch ganz und gar nicht, ebenso wenig wie es bisher nicht in der Lage gewesen ist, historisch gewachsene soziale Ungleichheiten nachhaltig zu reduzieren. Die Erträge der Ausbeutung der Natur sind oft noch äußerst ungleich verteilt:

Die "Rohstoffeliten", zu denen besonders in Lateinamerika oft traditionelle Großgrundbesitzer gehören, ebenso wie transnationale Konzerne, erzielen durch die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen massive Gewinne, haben aber häufig kein Interesse an hochwertiger Arbeit, an öffentlichen Sektoren oder Dienstleistungen, an Diversifizierung oder am Umweltschutz.

Zum Einstieg dieses Podiums stellt Rebeca Ramos den Dokumentarfilm “Gold Trails” vor, im Anschluss wirft Jochen Kemner einen Blick in die Geschichte der Rohstoffproduktion in Lateinamerika, Luíza Cerioli vergleicht Rohstoffextraktivismus in Lateinamerika und dem Maghreb und Cecilia Gargano zeigt, wie der ländliche Extraktivismus in Argentinien auf Homogenisierung und Fragmentierung zielt bzw. diese zur Folge hat. Anschließend wird es Raum zur lebhaften Diskussion geben.


In Kooperation mit dem BMBF-Projekt “Extractivism” am Center for Latin American Studies (CELA) an der Universität Kassel: https://extractivism.de/


Dr. Luíza Cerioli ist Postdoktorandin im Projektverbund extractivism.de an der Universität Kassel. Ihr Forschungsfokus liegt auf transnationale Vergleiche in den cross-area studies und auf Rohstoffextraktivismus in Lateinamerika und dem Nahen und Mittleren Osten. Sie hat ihre Dissertation im Fach Politikwissenschaft am Centrum für Nah- und Mittelost-Studien (CNMS) der Universität Marburg verteidigt.

Dr. Rebeca Ramos Padrón ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Kassel im Rahmen des CALAS-Projekts «Confronting Inequalities in Latin America: Perspectives on Wealth and Power». Ihre aktuelle Forschung konzentriert sich auf die Untersuchung sozialer Ungleichheiten in Lateinamerika, wobei sie insbesondere wirtschaftliche Eliten sowie eine ausgewählte Gruppe lateinamerikanischer Rentengesellschaften in den Blick nimmt. Mehr als 20 Jahre lang arbeitete sie als Professorin am Lehrstuhl für Soziologie an der Universität von Havanna und war 7 Jahre lang dessen Vizedirektorin.

Dr. Cecilia Gárgano ist assoziierte Forscherin des Consejo Nacional de Investigación Científica y Técnica (CONICET) und außerordentliche Professorin an der Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität San Martín (UNSAM), Argentinien, in der sie außerdem das Forschungsprogramm «Sozio-ökologische Konflikte, Wissen und Politiken der „argentinischen Landkarte des Extraktivismus“» koordiniert. Aktuell ist sie eingeladene Gastwissenschaftlerin des Projekts extractivism.de an der Universität Kassel.

Dr. Jochen Kemner ist Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Maria Sibylla Merian Center for Advanced Latin American Studies mit Hauptsitz in Guadalajara, Mexiko. Als promovierter Historiker ist er Experte für die Geschichte Lateinamerikas mit Fokus auf die Karibik, arbeitet u.a. zu Sklaverei und transnationalem Aktivismus.

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